Evangelische Kirche gedenkt des Mauerfalls vor 25 Jahren
Dresden (dpa) - Mit einem zentralen Gedenkgottesdienst hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag in Dresden an den Mauerfall vor 25 Jahren erinnert.
„In einer Situation, in der (...) niemand sonst dem Protest hätte Raum und Stimme geben können, standen die Türen der Kirchen offen“, sagte Sachsens Landesbischof Jochen Bohl in der Kreuzkirche. „Im Rückblick auf einen Höhepunkt in der Geschichte der Deutschen sehen wir dankbar, dass zahlreiche unerschrockene Christenmenschen wachsam und nüchtern geblieben waren.“
Als es darauf ankam, hätten sie mutig und mit Gottvertrauen das Gerechte getan, sagte Bohl. „Es war eine friedliche und auch eine protestantische Revolution, denn zu einem guten Teil wurde sie von evangelischen Christinnen und Christen gemacht.“ An dem Gottesdienst nahmen auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) teil. Die Kreuzkirche war ein wichtiges Zentrum der Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Schon vor 1989 gab es dort Friedensgebete.
Der Gottesdienst bildete zugleich den Auftakt der Jahrestagung des EKD-Parlaments. Dies entscheidet am Dienstag über die Nachfolge des vorzeitig ausscheidenden EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Entweder rückt dessen Stellvertreter Bohl nach oder der als Favorit gehandelte Münchner Bischof Heinrich Bedford-Strohm wird in das Spitzenamt gewählt.