Ex-NSA-Mann: Snowden sollte besser nicht in USA zurückkehren
Berlin (dpa) - Der Ex-NSA-Mitarbeiter William Binney rät dem Whistleblower Edward Snowden von einer Rückkehr in die USA ab.
„In den USA würde er gegenwärtig keinen fairen Prozess bekommen“, sagte Binney am Donnerstag im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Snowden solle deshalb besser bleiben, wo er derzeit sei.
Snowden hatte, wie Binney auch, für die National Security Agency (NSA) gearbeitet. Vor einem Jahr übergab Snowden umfangreiche, vertrauliche Unterlagen des US-Geheimdienstes an Journalisten und brachte so eine umfassende Überwachungspraxis der NSA an die Öffentlichkeit. Die USA suchen den Whistleblower per Haftbefehl. Snowden hat vorübergehend Asyl in Russland.
Linke und Grüne würden Snowden gerne für eine Aussage im NSA-Ausschuss nach Deutschland holen. Die Bundesregierung lehnt das jedoch ab. Zu der möglichen Gefahr, dass US-Stellen versuchen könnten, bei einer Einreise nach Deutschland Zugriff auf Snowden zu bekommen, sagte Binney: „Wenn er hierherkommen würde, kann ich mir vorstellen, dass sie auf jeden Fall versuchen würden, seine Finger an ihn zu bekommen.“