„FAS“: Türkei übertreibt bei Flüchtlingszahlen aus Syrien
Berlin (dpa) - Die Türkei hat Angaben zur Zahl kurdischer Flüchtlinge aus Syrien einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („FAS“) zufolge stark übertrieben.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte am Donnerstag mitgeteilt, mehr als 144 000 Menschen seien vor der IS-Terrormiliz aus der Region Ain Al-Arab (kurdisch: Kobane) im Norden Syriens in die Türkei geflüchtet. Diese Angaben habe das UNHCR offenbar ungeprüft von der Türkei übernommen, schrieb die Zeitung am Samstag weiter.
Tatsächlich seien nur 15 000 bis 20 000 Menschen gekommen, zitierte die „FAS“ die Bürgermeisterin der türkischen Grenzstadt Suruc, Zühal Ekmez. Aus politischen Gründen werde die Zahl jedoch weit übertrieben. Die Türkei wolle damit ihrem Plan Vorschub leisten, die ihr unliebsamen autonomen Kurdengebiete in Syrien zu menschenleeren „Pufferzonen“ zu erklären. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sprach am Freitag sogar von mehr als 160 000 Flüchtlingen.