Finanzbedarf für Spaniens Banken geringer als befürchtet
Berlin/Madrid (dpa) - Der Kapitalbedarf der maroden spanischen Banken fällt nach Informationen von „Welt Online“ wohl geringer aus als befürchtet.
Der Bericht beruft sich auf einen bislang unveröffentlichten Report des Internationalen Währungsfonds (IWF), in dem der Bedarf der Banken mit weniger als 50 Milliarden Euro veranschlagt wird. In Berlin und Brüssel sei man bislang davon ausgegangen, dass die spanischen Banken frisches Kapital über insgesamt 50 bis 100 Milliarden Euro benötigten. „Welt Online“ zitiert eine Person aus dem IWF mit den Worten der Bedarf, den der IWF ermittelt habe, werde unter dieser Spanne liegen. Der IWF habe dazu keine Stellungnahme abgegeben. Der Weltwährungsfonds plant nach bisherigen Angaben, seinen Bericht am Montag zu veröffentlichen.
Spanien kämpft gegen eine massive Bankenkrise und steckt in der Rezession. Allein die Krisenbank Bankia will vom Staat für seine Sanierung insgesamt mehr als 23 Milliarden Euro. Vor allem eine Vielzahl „fauler“ Immobilienkredite hat die Bankenbranche in die Krise gestürzt. Die Regierung hat noch nicht entschieden, ob sie in Brüssel Hilfen aus dem EFSF-Rettungsfonds beantragt. Sie begründete dies damit, dass erst noch Gutachten über den Finanzbedarf der Banken abgewartet werden sollen.
Der spanische Finanzminister Cristóbal Montoro hatte Anfang der Woche erstmals offen eingeräumt, dass die Tür zum Kapitalmarkt beim aktuellen hohen Renditeniveau für Spanien praktisch geschlossen sei. Das heizte Spekulationen weiter an, Spanien müsse nach Irland, Portugal und Griechenland ebenfalls unter den europäischen Rettungsschirm flüchten.