Mehr als 4740 Tote in 2016 Flüchtlingstragödien im Mittelmeer

Catania (dpa) - Das Mittelmeer ist für viele Flüchtlinge zur tödlichen Falle geworden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben in diesem Jahr bereits mehr als 4740 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt von Afrika nach Europa (Stand: 12. Dezember).

Einige Katastrophen:

November 2016: Bei vier Bootsunglücken binnen weniger Tage kommen im Mittelmeer mehr als 340 Menschen ums Leben.

September 2016: Vor der Küste Ägyptens kentert ein Boot mit hunderten Migranten nahe der Stadt Alexandria. Zunächst werden 162 Leichen geborgen, es gibt ebenso viele Überlebende.

Juni 2016: Bei zwei Unglücken vor der Küste Libyens und südlich von Kreta sterben insgesamt mehr als 120 Flüchtlinge. Hunderte können gerettet werden. Wie viele Menschen genau an Bord der Schiffe waren, bleibt ungeklärt.

Mai 2016: Binnen einer Woche kommen nach IOM-Angaben vermutlich mehr als 1000 Menschen bei mehreren Schiffsunglücken ums Leben. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR berichtete zuvor von mindestens 880 Todesopfern.

April 2016: Bis zu 500 Menschen sterben, als zwischen Libyen und Italien ein Schiff mit Hunderten Migranten untergeht. Mehr als 40 Menschen können gerettet werden.

August 2015: Vor der Küste Libyens sollen beim Untergang zweier
Flüchtlingsboote mindestens 200 Menschen umgekommen sein. In den
Tagen zuvor ersticken rund 100 Flüchtlinge in Laderäumen von
Schiffen.

April 2015: Ein Flüchtlingsboot kentert vor der libyschen Küste, zwischen 800 und 900 Menschen sterben. Nur 28 Menschen werden gerettet. Wenige Tage zuvor ertrinken 120 Kilometer südlich der Insel Lampedusa vermutlich rund 400 Flüchtlinge.