Gespannte Ruhe auf Tahrir-Platz nach Ausschreitungen
Kairo (dpa) - Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen am Wochenende herrschte auf dem Tahrir-Platz in Kairo am frühen Montag gespannte Ruhe.
Die ägyptische Nachrichtenwebsite "Youm7" meldete, der Imam einer Moschee, die neben dem Platz liegt, habe zwischen den Demonstranten und den Sicherheitskräften vermittelt.
Die letzten verbliebenen Protestierenden zogen sich demnach auf die Platzmitte zurück. Wie viele Menschen am Wochenende auf dem Platz starben, der zum Symbol für den Aufstand gegen das Regime von Ex-Präsident Husni Mubarak geworden waren, ist noch nicht bekannt. In einigen Berichten war von vier, in anderen von bis zu acht Toten die Rede. Auch bei Protesten in Alexandria soll es Tote gegeben haben.
Die Demonstranten forderten eine schnellere Übergabe der Macht vom Militär an eine zivile Regierung. Das Militär hatte nach der Entmachtung Mubaraks im Februar die Macht übernommen. Nächste Woche wird in Ägypten ein neues Parlament gewählt, doch die Wahl soll sich bis zum Januar hinziehen. Ein Termin für die Präsidentschaftswahl steht noch nicht fest.
Die Jugendprotestbewegung 6. April warf dem Militärrat vor, er wende die gleichen Methoden an wie einst Mubarak. In einer Erklärung forderte die Bewegung in der Nacht zum Montag unter anderem den Rücktritt der Übergangsregierung.