Gewaltforscher warnt vor neuem Terror von rechts
Köln (dpa) - Angesichts zahlreicher Übergriffe auf Flüchtlingsheime hat der Gewaltforscher Andreas Zick vor einem neuen Rechtsterrorismus gewarnt.
„Es gibt viele Faktoren, die die Bildung von terroristischen Zellen begünstigen“, sagte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). „Wir sollten aus dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gelernt haben.“
Es habe auch in den 90er-Jahren eine Protestbewegung gegen Asylbewerber gegeben. „Aus dieser Protestbewegung heraus entstanden Angriffe. Aus den Angriffen heraus bildeten sich Zellen. Es gibt viele Hinweise darauf, dass das wieder passieren kann. Und es liegt nahe, dass diejenigen, die mit dem System nichts mehr am Hut haben, sagen: Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter.“ Zick fügte hinzu: „Als Konflikt- und Gewaltforscher finde ich das alles besorgniserregender als in den 90er-Jahren.“
Das Institut untersucht seit Jahren gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.