Griechenland und die Schuldenkrise
Athen (dpa) - Das hoch verschuldete Griechenland steckt seit Jahren in der Krise. Ein Rückblick:
April/Mai 2010: Die Euro-Länder einigen sich auf ein Rettungspaket. Griechenland soll über drei Jahre Kredithilfen der Eurostaaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 110 Milliarden Euro bekommen. Athen beschließt ein umstrittenes Sparprogramm. Streiks und Massenproteste sind die Folge.
Mai 2011: Im Kampf gegen die drohende Staatspleite beschließt die sozialistische griechische Regierung ein neues drastisches Sparpaket.
Juni 2011: Bei einem Gipfel in Brüssel einigen sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone auf ein weiteres milliardenschweres Hilfsprogramm.
Oktober 2011: Die Euroländer beschließen in Brüssel, Griechenlands private Gläubiger wie Banken und Versicherer sollten auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten.
November 2011: Ministerpräsident Giorgos Papandreou tritt zurück. Nachfolger wird der frühere Vizepräsident der Europäischen Zentralbank Lucas Papademos. Er soll die verlangten Reformen mit einer Mehrparteien-Übergangsregierung durchsetzen.
Februar 2012: Das griechische Parlament billigt ein neues Sparpaket, um weitere Milliardenhilfen zu erhalten. In Athen kommt es zu schweren Ausschreitungen.
März 2012: Mit der bis dahin größten Staatsumschuldung verschafft sich Griechenland Luft im Kampf gegen die Pleite. In Athen gibt das Finanzministerium eine hohe Beteiligung an dem Forderungsverzicht privater Gläubiger bekannt.
Juni 2012: Der Chef der Konservativen, Antonis Samaras, wird neuer Ministerpräsident.
Juli 2012: Die griechische Regierung macht erstmals ernst mit der Verschlankung des Staates: Mehr als 200 Behörden werden geschlossen.
November 2012: Das griechische Parlament billigt ein neues Sparpaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro. Es ist Voraussetzung für weitere Hilfen aus dem Ausland.
Juni 2013: Samaras schließt im Alleingang den staatlichen Rundfunk und das Fernsehen und löst eine Regierungskrise aus.
Juli 2013: Das Parlament billigt ein weiteres Sparpaket. Unter anderem ermöglicht es die Entlassung von zunächst 15 000 Staatsbediensteten.
März 2014: Nach langen Verhandlungen Griechenlands mit den internationalen Geldgebern ist der Weg für weitere Hilfsmilliarden frei. Neue Sparmaßnahmen soll es nicht geben. Das Parlament in Athen billigt eine Reihe von Reformgesetzen.
Dezember 2014: Auch im dritten Anlauf scheitert die Wahl eines neuen Staatspräsidenten.