Hagel: USA nehmen Bedrohung durch Nordkorea ernst
Washington (dpa) - Der neue US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat Nordkorea aufgerufen, seine „kriegerische Rhetorik“ zu beenden. Das Verhalten des Regimes in Pjöngjang sei gefährlich.
„Wir nehmen diese Bedrohung ernst. Wir müssen diese Bedrohung ernst nehmen“, sagte Hagel bei seiner ersten größeren Rede seit Amtsantritt Ende Februar. „Man braucht nur einmal falsch liegen, und ich möchte nicht der Verteidigungsminister sein, der falsch liegt“, fügte er am Mittwoch in Washington hinzu.
Zugleich betonte er den globalen Machtanspruch seiner Streitkräfte - ungeachtet massiver Einsparungen im Verteidigungsetat. „Wenn wir nicht führen, füllt ein Anderer das Machtvakuum aus“, sagte Hagel vor Offizieren der National Defense University. „Die Welt, in der Amerika nicht führt, ist nicht die Welt, die ich meinen Kindern vererben möchte.“ Die USA dürften sich nicht den Luxus leisten, sich zurückzuziehen.
Nach wie vor stelle der Terrorismus aus „schwachen Staaten“ in Nahost und Nordafrika eine Bedrohung dar. Zwar gehe ein Jahrzehnt mit zwei Kriegen im Irak und in Afghanistan zu Ende - „doch die Bedrohung durch gewalttätige Extremisten besteht fort“.
Auch die US-Armee werde den Sparzwängen nicht entkommen, fügte Hagel hinzu. Es komme nun darauf an, angemessene und kluge Reformen durchzusetzen, die die Verteidigungsfähigkeit der USA nicht gefährdeten.
In den USA sind kürzlich längerfristige Haushaltskürzungen in Kraft getreten, die auch den Militäretat massiv treffen. Das Pentagon muss sein Budget demnach um 7,9 Prozent kürzen. Dies sind allein in diesem Jahr rund 41 Milliarden Dollar (rund 32 Mrd Euro). Für Waffenkäufe, den Betrieb von Militärstützpunkten oder Renovierungsarbeiten dürfte Geld fehlen, heißt es in der Armee. Die Truppenstärke soll aber nicht reduziert werden.