Heftiger Disput zwischen Schily und Zwanziger in WM-Affäre
Berlin (dpa) - Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily hat in der Affäre um die WM-Vergabe 2006 den früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger erneut scharf attackiert.
„Es ist leider so, ich habe dem Aufsichtsrat angehört, dass damals der Herr Zwanziger uns getäuscht hat über den Hintergrund einer Zahlung, die zunächst deklariert wurde als Sieben-Millionen-Zuschuss für die Fußballgala“, sagte Schily am Samstagmorgen dem Deutschlandfunk. Schily war Aufsichtsratsmitglied des WM-Organisationskomitees. Zwanziger war im WM-OK für die Finanzen zuständig.
Den Vorwurf der Täuschung wies Zwanziger umgehend zurück. „Diese Behauptung von Herrn Schily, die er schon mehrfach aufgestellt hat, ist falsch. Ich habe den Aufsichtsrat nicht belogen. Auch vom Freshfields-Bericht werde ich in dieser Meinung nicht widerlegt“, sagte der Jurist der Deutschen Presse-Agentur.
Zwanziger hatte in seiner OK-Funktion dem Aufsichtsrat im Jahr 2005 von der 6,7 Millionen-Euro-Zahlung an die FIFA berichtet und diese als Aufwand für eine WM-Gala bezeichnet. Zwanziger betonte, dass er zu dem Zeitpunkt keine Kenntnis über den wahren Zusammenhang der Zahlung als Rückfluss für einen dubiosen Kredit an den französischen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus gehabt habe.