Helfer: Eine Million Kriegsflüchtlinge in Syrien
Genf (dpa) - Durch die Ausweitung der Kämpfe in Syrien werden immer mehr Menschen in die Flucht getrieben. Mittlerweile haben nach Angaben von Helfern rund eine Million Syrer ihre Wohngebiete verlassen, um sich in anderen Teilen des Landes in Sicherheit zu bringen.
„Das geht aus neuen Angaben des Syrischen Arabischen Halbmondes hervor, den wir bei der Versorgung der Vertriebenen unterstützen“, sagte die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Melissa Fleming, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Genf.
Angesichts der Gefahr weiterer blutiger Auseinandersetzungen im syrischen Bürgerkrieg bereiten sich humanitäre Organisationen auf die Intensivierung der Nothilfe für Zivilisten vor. „Wir beobachten auch die Lage in Damaskus und prüfen, ob und wie wir dort Nothilfe leisten können“, sagte Alexis Heeb vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz IKRK.
Der IKRK-Sprecher verwies darauf, dass die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Opposition vom IKRK bereits im April offiziell als „nicht-internationaler bewaffneter Konflikt“ eingestuft wurden. „Das heißt, es gelten überall, wo gekämpft wird, die Vorschriften der Genfer Konvention.“ Die Konfliktgegner seien nach dem humanitären Völkerrecht verpflichtet, Zivilisten und auch alle außer Gefecht gesetzten oder geflohenen Kämpfer zu verschonen.