Hintergrund: Auswärtige Mächte im syrischen Bürgerkrieg
Damaskus (dpa) - Viele auswärtige Mächte sind in den syrischen Bürgerkrieg verwickelt. Während der Iran und Russland das Regime des Präsidenten Baschar al-Assad in Damaskus unterstützen, gehören Saudi-Arabien, die Türkei und die USA zu seinen Gegnern.
IRAN: Der schiitische Iran ist neben Russland der wichtigstes Verbündete Assads. Teheran unterstützt Syrien mit Milliarden-Krediten, Öllieferungen und Militärhilfe. Ohne Teheran wäre Assads Regime wahrscheinlich längst gestürzt. Der Iran will seinen Einfluss in der arabischen Welt ausbauen und die Bündnisachse mit Syrien und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah bewahren.
RUSSLAND: Moskau hat sein militärisches Engagement in Syrien massiv verstärkt. Syriens Luftwaffe fliegt seit Tagen Angriffe mit Jets, die sie von Russland bekommen hat. Zudem soll das russische Militär laut Beobachtern Panzer, Abwehrraketen und Soldaten in den Nordwesten des Landes verlegt haben. Dort betreibt Russland eine Marinebasis.
SAUDI-ARABIEN: Das sunnitische Königreich ist der wichtigste Partner der Assad-Gegner. Zusammen mit dem Emirat Katar und der Türkei unterstützen die Saudis im Norden Syriens ein Rebellenbündnis, das von islamistischen Kräften bestimmt wird. Wie die große Mehrheit der Rebellen fordert auch Riad Assads Sturz.
TÜRKEI: Ankara gehört neben Saudi-Arabien zu den schärfsten Gegnern des Regimes. Während Präsident Recep Tayyip Erdogan bisher Gespräche mit Assad ablehnte, schließt er nun eine Rolle für ihn in einer Übergangsphase nicht mehr aus. Ankara will zudem nicht nur das Regime stürzen, sondern auch ein Erstarken der Kurden verhindern.
USA: Die US-Luftwaffe bombardiert seit rund einem Jahr Stellungen der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Zudem will Washington ein Ende des Assad-Regimes, unterstützt dessen Gegner aber kaum. Ein Programm zur Ausbildung gemäßigter Rebellen erweist sich als Flop. Die Mehrheit der Assad-Gegner ist von der US-Politik enttäuscht.