Hintergrund: Russische Waffenlieferungen für Syrien
Moskau (dpa) - Russland ist seit Jahrzehnten einer der engsten Partner Syriens. Bereits die Sowjetunion stützte die syrische Führung seit Mitte der 1950er Jahre mit Waffenlieferungen.
Bis 1991 verkaufte Moskau der Zeitung „Kommersant“ zufolge Kriegsgerät im Wert von 26 Milliarden Dollar (damals etwa 40 Milliarden D-Mark) an Damaskus.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion setzte Russland die Waffengeschäfte mit Syrien fort. 1992/93 erhielt Damaskus dem Bericht zufolge rund 300 Panzer des Typs T-72A für rund 270 Millionen Dollar. 1996 lieferte Russland Sturmgewehre, Panzerabwehrraketen und Granatwerfer.
Auch Flugabwehrraketen aus russischen Rüstungsschmieden standen auf dem Bestellschein der syrischen Regierung. Es folgten Lieferverträge über Kampfflugzeuge MiG-29/M2 sowie Trainingsmaschinen Jak-130.
Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge hat Russland seit 1992 mehr als 1500 Waffengeschäfte mit Syrien abgewickelt. Vor allem seit Beginn des Bürgerkrieges nahmen die Lieferungen stark zu. Außer Russland versorgte Sipri zufolge nur der Iran Syrien zuletzt mit Kriegsgerät.
Die Sowjetunion gründete 1971 einen Stützpunkt in der Hafenstadt Tartus. Damit sicherte sich die UdSSR im Kalten Krieg eine Basis im Mittelmeer, die für Russland noch heute von strategischer Bedeutung ist. Westlichen Berichten zufolge baut das russische Militär den Stützpunkt weiter aus. Nach Einschätzung des Center for Strategic and International Studies (CSIS) hat Russland allerdings bislang keine ausreichend starke Flotte im Mittelmeer, um damit entscheidend in den Syrien-Konflikt eingreifen zu können.