Hintergrund: Bagdads Blütezeit liegt weit zurück
Bagdad (dpa) - Wer heute an Bagdad denkt, verbindet den Namen der irakischen Hauptstadt meist mit Gewalt und Zerstörung. Vom neunten bis zum elften Jahrhundert jedoch erlebte die Metropole am Tigris ihre Blütezeit.
Dies geht insbesondere auf den Abbasiden-Kalifen Harun al-Raschid zurück, bekannt aus den „Geschichten aus 1001 Nacht“. Gegründet wurde die Metropole bereits 762 - als „Stadt des Friedens“.
Die damalige „runde Stadt“ mit Basaren, Bädern, Universität und Moscheen war in ihrer Hochzeit ein Zentrum der Politik, des Handels und der Gelehrsamkeit in der islamischen Welt. Ein exotisches Geschenk Al-Raschids erreichte sogar Aachen: ein weißer Elefant, der Anfang des neunten Jahrhunderts bei Karl dem Großen eintraf.
Die Mongolen eroberten Bagdad im 13. Jahrhundert. Später, von 1534 an, gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. 1917 eroberten britische Truppen Bagdad, das drei Jahre später Hauptstadt des Iraks wurde. Spuren des alten Bagdads sind heute kaum noch erhalten.