Kurdische und irakische Truppen melden Erfolge im Kampf gegen Isis
Bagdad (dpa) - Kurdische und irakische Truppen melden Erfolge im Kampf gegen die Terrorgruppe Isis, die bei ihrem Vormarsch vor allem im Norden und im Westen des Iraks Gebiete erobert hatte.
Mehrere Städte seien aus der Gewalt der Extremisten befreit worden, berichtete die Nachrichtenseite „Al-Sumaria News“ am Samstag. So habe die irakische Armee die Städte Samarra und Tikrit unter Kontrolle und fliege Luftangriffe gegen Isis-Stellungen in Mossul. Kurdische Peschmerga-Truppen hätten die Stadt Dschalula im Ostirak sowie den Grenzübergang zu Syrien, Al-Jarubija, gesichert, meldete die kurdische Nachrichtenseite „Rudaw“.
Isis war Anfang Anfang der Woche von Nordsyrien aus in den Irak eingedrungen und hatte die nordirakische Stadt Mossul erobert. Entlang des Tigris bewegten sich die Dschihadisten mit hoher Geschwindigkeit Richtung Bagdad. Ab Donnerstag versuchten die Isis-Truppen, die irakische Hauptstadt einzukesseln: Im Westen war Falludscha erobert worden, im Norden und Osten rückten die Isis-Kämpfer bis nach Bakuba und Dschalula vor. Bakuba liegt rund 60 Kilometer nördlich von Bagdad, Dschalula kurz vor der iranischen Grenze östlich der Hauptstadt.
Die kurdischen Truppen rücken seit Donnerstagnachmittag aus dem Nordirak nach Süden vor. Sie sicherten die zwischen der kurdischen Autonomieregion und dem Irak gelegene Stadt Kirkuk und bewegten sich bis zum Samstag weiter in Richtung Bagdad vor. Ein Video von „Rudaw“ zeigt Peschmerga bei der Befreiung von Dschalula. Nach Berichten auf Twitter haben die Peschmerga gemeinsam mit irakischen Stammeskriegern zudem den irakisch-syrischen Grenzübergang Al-Jarubija beidseitig eingenommen. Er ist Knotenpunkt einer wichtigen Zufahrtstraße zwischen Mossul und Syrien. Bewahrheiten sich die Meldungen, wären die Isis-Kämpfer in Mossul von ihren syrischen Partnern abgeschnitten.
Vor allem kurdische Truppen drängen Isis-Kämpfer im Irak zurück. Die irakische Armee erwies sich im Kampf gegen Isis als ineffektiv, schreibt die „Washington Post“. Eine Armee, deren Rekrutierungssystem auf politischer Loyalität oder der Höhe von Bestechungsgeldern beruhe, „zerfällt in ihrer Moral“.