Hintergrund: Bayern bekommt am meisten Ökostrom-Förderung

Berlin (dpa) - In der Debatte um eine „Strompreisbremse“ wird derzeit viel über nachträgliche Förderkürzungen für die Besitzer der über eine Million Ökoenergieanlagen diskutiert. Nicht nur die Grünen sind dagegen, sondern auch die CSU in Bayern.

2012 haben die Ökostrom-Vergütungen dem Land de facto ein Plus von 1,2 Milliarden Euro beschert. Betreiber von Solar- und Biogasanlagen in Bayern kassierten rund 3,5 Milliarden Euro Vergütungen für ihren Strom. Die bayerischen Stromverbraucher zahlten aber insgesamt nur 2,3 Milliarden Euro an Ökostrom-Umlage.

Ganz anders ist das Bild im Industrie-Land NRW, wo wegen der dichten Besiedelung das Öko-Potenzial vielerorts gering ist. 3,1 Milliarden Euro an Ökostrom-Umlage standen 1,3 Milliarden Euro an Vergütungen für Anlagenbesitzer gegenüber. Auch Hessen hat ein Soll von 600 Millionen Euro, Baden-Württemberg von knapp 400 Millionen Euro. Auch die Bürger der Stadtstaaten Hamburg, Bremen, Berlin zahlen alle mehr für Ökostromvergütungen, als Betreiber bei ihnen zurückbekommen.

Die Förderung wird auf 20 Jahre garantiert und per Umlage über den Strompreis gezahlt. 2013 zahlt ein Durchschnittshaushalt netto rund 185 Euro.