Hintergrund: Blutiger Terror in Nigeria
Berlin (dpa) - Nigeria war in den vergangenen Monaten mehrfach Schauplatz blutiger Anschläge. Die meisten Angriffe werden extremistischen islamischen Sekten zugeschrieben. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas besteht je zur Hälfte aus Christen und Muslimen.
4. Juli 2011: Bei einem Anschlag auf einen Biergarten in Maiduguri im Nordosten Nigerias werden mindestens fünf Menschen getötet. Nach Angaben des Senders Al-Dschasira explodiert der Sprengsatz in einem hauptsächlich von Soldaten und Polizisten besuchten Lokal. Ein Woche zuvor waren bei einem ähnlichen Anschlag in Maiduguri 25 Kneipen-Besucher erschossen worden. Behörden gehen von Angriffen der radikalislamischen Sekte Boko Haram aus, die jeden westlichen Lebensstil ablehnt - auch das Trinken von Alkohol.
26. Juni 2011: Bei einem Anschlag von Islamisten auf Bierlokale in Maiduguri kommen mindestens 25 Menschen ums Leben. Wieder sollen die Täter Boko-Haram-Kämpfer sein.
16. Juni 2011: Bei einem Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der nigerianischen Polizei sterben mindestens zwei Menschen. Wenige Stunden später explodiert ein weiterer Sprengkörper nahe einer Kirche in Damboa im Nordosten Nigerias. Nach Polizeiangaben werden vier Kinder getötet. Wie die Zeitung „Vanguard“ berichtet, übernimmt Boko Haram die Verantwortung für den Anschlag.
8. Juni 2011: In Maiduguri greifen Anhänger von Boko Haram eine katholische Kirche an. Wie die „Daily Sun“ berichtet, sterben dabei fünf Menschen.
30. Mai 2011: Wenige Stunden nach der Amtseinführung von Präsident Goodluck Jonathan werden bei einem Bombenanschlag im Norden Nigerias mindestens zehn Menschen getötet. Nigerianische Medien berichten, der Sprengkörper sei in einer Kneipe auf einem Kasernengelände in der Stadt Bauchi explodiert.
1. Januar 2011: Bei Sprengstoffexplosionen werden in der Neujahrsnacht mindestens elf Menschen getötet. Für die Anschläge in einer Kirche und auf einem Kasernengelände stehen muslimische Extremisten im Verdacht.
24. Dezember 2010: Bei blutigen Angriffe auf Christen in Nigeria sterben an Heiligabend mindestens 80 Menschen. In und um die Stadt Jos im Zentrum des Landes explodieren mehrere Bomben. Dutzende Angreifer attackieren eine Kirche in Maiduguri. Am 26. Dezember gehen erneut mehrere Häuser in Flammen auf. In Jos kommt es nach den Explosionen zu Zusammenstößen.