Hintergrund: Der NSU-Prozess in Zahlen und Fakten
München (dpa) - Am 17. April beginnt in München der NSU-Prozess - ein Mega-Verfahren in vielerlei Hinsicht. Einige Zahlen und Fakten:
- 5 Richter hat der Staatsschutzsenat des Münchner Oberlandesgerichts unter Vorsitz von Manfred Götzl. Zudem wurden 3 Ergänzungsrichter benannt - falls ein Richter während des Prozesses ausfällt.
- 5 Angeklagte müssen sich in dem Verfahren vor Gericht verantworten, darunter Beate Zschäpe und der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben.
- 12 Verteidiger stehen ihnen nach Angaben des Oberlandesgerichts (OLG) insgesamt zur Seite. Allein Zschäpe hat 3 Verteidiger.
- 22 Sachverständige wurden von der Bundesanwaltschaft benannt, darunter Psychiater und Rechtsmediziner.
- 71 Nebenkläger sind nach OLG-Angaben zugelassen, darunter viele Angehörige der Mordopfer.
- 49 Anwälte vertreten die Nebenkläger.
- 85 Verhandlungstage hat das OLG zunächst angesetzt, und zwar bis Januar 2014. Allerdings hat das Gericht bereits erklärt, dass dies wohl bei weitem nicht ausreicht. OLG-Präsident Karl Huber sprach zuletzt von einer Prozessdauer bis zweieinhalb Jahre.
- 123 Medien habe sich für das Verfahren akkreditiert.
- 50 von ihnen haben einen fest reservierten Platz.
- Rund 230 Plätze hat der umgebaute Gerichtssaal A 101, etwa 100 mehr als vorher.
- 488 Seiten umfasst die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft. Darin wird Zschäpe Mittäterschaft bei den zehn NSU-Morden vorgeworfen.
- 606 Zeugen hat die Bundesanwaltschaft für den Prozess benannt.
- Die mehr als 280 000 Seiten Ermittlungsakten füllen mehr als 600 Ordner.