Hintergrund: Der Tahrir-Platz in Kairo
Berlin (dpa) - Der Midan al-Tahrir (Platz der Befreiung) ist der geschäftige Mittelpunkt der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Sein Name erinnert an die Befreiung vom ägyptischen König Fuad II. im Jahr 1953 durch Offiziere um den späteren Präsidenten Gamal Abdel Nasser.
Bis zur Niederlage Nassers im Sechs-Tage-Krieg gegen Israel 1967 beherrschte ein Denkmal des Machthabers den Platz. In den Wochen der Proteste gegen Präsident Husni Mubarak war der Platz das Zentrum der Demokratiebewegung.
An dem zentralen Platz treffen sich mehrere Hauptverkehrsstraßen. Unter seinem Pflaster liegt eine der größten U-Bahnstationen Kairos. Neben vielen, oft luxuriösen Geschäften und Villen aus dem 19. Jahrhundert begrenzt die Amerikanische Universität das Gelände sowie das Regierungsgebäude „Mugamma“. Der riesige Verwaltungskomplex gilt vielen Ägyptern als Beleg für die überbordende Bürokratie in dem Land. Der Tahrir-Platz ist Ziel vieler Touristen. In unmittelbarer Nähe liegen das Nil-Ufer und das Ägyptische Museum, das in mehr als 100 Sälen etwa 100 000 Exponate beherbergt.