Hintergrund: Die historische Wüstenstadt Timbuktu
Berlin (dpa) - Timbuktu, auch „Perle der Wüste“ genannt, liegt im Norden des westafrikanischen Landes Mali. Neben drei großen Moscheen gibt es in der historischen Wüstenstadt jahrhundertealte Friedhöfe und Mausoleen.
Seit 1988 zählen sie zum Weltkulturerbe der Unesco.
Im Sommer 2012 begannen die Islamisten in der Region mit der Zerstörung mehrerer geschützter Heiligengräber in der Altstadt Timbuktus. Daraufhin erklärte das Unesco-Welterbekomitee die Stadt am Rande der Sahara zum gefährdeten Welterbe.
Timbuktus Geschichte geht bis ins 5. Jahrhundert zurück. Damals sollen Angehörige des wohl bekanntesten Wüstenvolkes, der Tuareg, nach einer Wanderung ein Lager errichtet haben - bewacht von einer alten Frau namens Buktu. Im Laufe der Jahre wurde daraus Tim-Buktu - Buktus Ort. Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich Timbuktu zu einem Zentrum für Handel, Wissenschaft und Religion und spielte eine große Rolle bei der Verbreitung des Islams in Afrika.
Die Sankore-Universität und zahlreiche Koranschulen machten Timbuktu zum Treffpunkt von Gelehrten, Ingenieuren und Architekten aus ganz Afrika. Bald kamen auch Reisende aus fernen Ländern. In ihrer Blütezeit hatte die Stadt rund 100 000 Einwohner, heute sind es noch etwa 55 000.