Hintergrund: Die Kirch-Gruppe
München (dpa) - Die Kirch-Gruppe war einer der größten Medienkonzerne Europas rund um Film, Fernsehen, Fußball und die Formel 1.
Zur Gruppe von Leo Kirch mit Sitz in Ismaning bei München gehörten rund 65 Unternehmen und Beteiligungen mit insgesamt fast 10 000 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als vier Milliarden Euro. Im Jahr 2002 musste die Kirch-Gruppe hoch verschuldet Insolvenz anmelden.
Unter der Dachgesellschaft Taurus-Holding ruhte der Konzern auf drei Säulen: Herzstück war die Kirch-Media mit 5500 Beschäftigten und dem TV-Konzern ProSiebenSat.1. Die Gesellschaft hielt auch die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga. Kern des Filmrechtehandels der Kirch-Media war eine 11 000 Titel umfassende Spielfilmbibliothek und 40 000 Stunden Fernsehserien.
Größtes Sorgenkind der Kirch-Gruppe war stets der KirchPayTV-Bereich mit dem Bezahlsender Premiere, der kurz vor der Insolvenz der Gruppe einen Verlust von fast einer Milliarde Euro einfuhr. Der Sender besteht unter neuem Namen Sky Deutschland noch immer und arbeitet sich mühsam aus der Verlustzone.
Die dritte Gesellschaft der Kirch-Gruppe war die Kirch-Beteiligungs GmbH. Sie umfasste unter anderem eine 40-prozentige Beteiligung am Axel Springer Verlag und eine gut 77 Prozent umfassende Beteiligung an der Formel 1-Zwischenholding Speed Investment.