Hintergrund: Die „Schokoladeninsel“ in Moskau
Moskau (dpa) - Touristen nennen das Bolotny-Areal im Moskauer Stadtteil Samoskworetschje die „Schokoladeninsel“. Der Name kommt von der einstigen Schokoladenfabrik „Roter Oktober“, die 1851 vom deutschen Unternehmer Ferdinand Theodor von Einem gegründet worden war.
Vor wenigen Jahren verlegte die Fabrik die Fertigung in den Norden der russischen Hauptstadt und rund um das Werk in bester Lage entstanden teure Appartements, Studios, Clubs und Restaurants. Hier steht auch ein Luxushotel mit Blick auf den Kreml.
Die Bolotny-Insel entstand durch das Anlegen eines Kanals zum Ableiten von Hochwasser. Früher wurde das Gebiet oft von Schmelzwasser überschwemmt und versumpfte, woher sein eigentlicher Name stammt - „boloto“ heißt zu Deutsch „Sumpf“.
Unter der Herrschaft der Zarentochter Sofia wurden die Sümpfe trockengelegt und Parks angelegt. Im 15. Jahrhundert fanden hier Faustkämpfe statt, im 18. Jahrhundert diente der Bolotnaja-Platz als Hinrichtungsstätte. Als Letzter wurde hier am 10. Januar 1775 der Aufständische Jemeljan Pugatschow exekutiert.
Die sogenannte Luschkow-Brücke - benannt nach dem früheren Bürgermeister Juri Luschkow und zugleich ein Treffpunkt für Frischvermählte - führt zur berühmten Tretjakow-Galerie. Im Zentrum des Bolotnaja-Platzes steht eine Statue des Malers Ilja Repin.