Hintergrund: Die Täter-Familie als Hinweisgeber
Berlin (dpa) - Ein Hinweis der Mutter führte die Polizei zum mutmaßlichen Mörder des Flüchtlingsjungen Mohamed und des verschwundenen Elias. Psychologen zufolge ist das nicht selbstverständlich.
Vereinzelt gaben Familienangehörige Ermittlern bei größeren Kriminalfällen aber schon zuvor entscheidende Hinweise.
Mai 2009: Nach einem tödlichen Sexualverbrechen an einer 87 Jahre alten Greisin in Adelebsen bei Göttingen gibt die Mutter des Täters der Polizei den entscheidenden Hinweis. Die Frau hatte ihren Sohn demnach im Verdacht, weil er sich am Tag nach dem Tod der Rentnerin auffällig verhielt.
Februar 2008: Mehr als zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines 25-Jährigen im österreichischen Zöbeln wird im thüringischen Suhl ein Mann verhaftet. Den entscheidenden Hinweis gab laut Staatsanwaltschaft die Mutter.
Januar 2003: In Zerbst in Sachsen-Anhalt lauert ein 19-Jähriger der kleinen Malin (6) auf dem Heimweg vom Schulhort auf, lockt das Mädchen zu sich nach Hause, missbraucht und erwürgt es. Nach dem Hinweis der Mutter des Täters wird das Kind am nächsten Tag in der Wohnung des jungen Mannes tot gefunden.
April 1999: Die Schwester eines damals 49-Jährigen in Berlin-Kaulsdorf entdeckt in dessen Haus eine junge Frau. Er hatte sie im Keller eingesperrt und mehrmals vergewaltigt. Die Schwester informierte die Polizei.