Hintergrund: Eine absolute Minderheit entscheidet die Wahl

Washington (dpa) - Abendliche Anrufe, Besuche an der Haustür und endlose Fernsehspots: Im Finale des US-Wahlkampfs konzentrieren sich die Helferteams der beiden Kandidaten auf eine sehr überschaubare Zahl von Wählern.

Nach Berechnungen der Politologin Lynn Vavreck von der Universität von Kalifornien dürften es landesweit letztlich 900 000 Wahlberechtigte sein, deren Votum für die landesweite Entscheidung von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Nach Schätzungen Vavrecks und anderer Wahlrechtsexperten macht der Anteil der noch immer unentschiedenen Wahlberechtigten etwa 3 Prozent aus. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sind sogenannten Swing States wie Ohio oder Florida. Im Gegensatz zum demokratisch geprägten Kalifornien oder dem republikanischen Texas dürfte in den Swing States die Entscheidung der Mehrheit äußerst knapp und unberechenbar ausfallen.

Nach allgemeiner Einschätzung werden die Staaten Florida, Ohio, Virginia, Colorado, Iowa und New Hampshire zu den entscheidenden Swing States gezählt. Zusammengenommen gibt es dort etwa 34 Millionen Wahlberechtigte. Ein Teil von ihnen dürfte bereits im Vorfeld der Wahl abgestimmt haben. Der Rest summiert sich nach Vavrecks Berechnungen auf 900 000 Wahlberechtigte. Zum Vergleich: Bei der Wahl 2008 gab es landesweit insgesamt etwa 230 Millionen wahlberechtigte US-Bürger.

Unter den Swing States kommt Ohio eine herausgehobene Bedeutung zu. Der letzte Präsident, dem es gelang, ohne einen Sieg in Ohio ins Weiße Haus einzuziehen, war John F. Kennedy im Jahr 1960. Im aktuellen Wahlkampf hat der Amtsinhaber Barack Obama seit Jahresbeginn mehr als ein Dutzend Mal Ohio besucht. Herausforderer Mitt Romney verbrachte im Oktober eine ganze Woche dort. Mit 11,5 Millionen Einwohnern und einer Mischung aus städtischen und ländlichen Gebieten ist der Staat im mittleren Westen ein Mikrokosmos der USA.

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