Hintergrund: EU-Hilfen für Griechenland seit 1981
Berlin (dpa) - Seit dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Union 1981 hat das Land wie andere EU-Mitglieder auch finanzielle Hilfen aus den Fonds der Gemeinschaft erhalten.
Nach Angaben der EU-Kommission flossen zwischen 1981 und 2006 rund 52 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds nach Griechenland oder an dort geförderte Projekte.
Diese Gelder machen den Löwenanteil der EU-Förderung aus und stammen aus drei Fonds: Aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung werden zum Beispiel Infrastrukturmaßnahmen wie der Straßenbau finanziert. Von der öffentlichen Auftragsvergabe können auch Unternehmen aus anderen Staaten profitieren. Der Europäische Sozialfonds soll dabei helfen, die Beschäftigungssituation im Land zu verbessern. Der Kohäsionsfonds soll EU-Staaten in die Lage versetzen, ihren wirtschaftlichen und sozialen Rückstand zu verringern.
In der laufenden Finanzperiode bis 2013 erhält Griechenland aus diesen Strukturfonds weitere 20,4 Milliarden Euro. Davon hat Athen 4,9 Milliarden Euro bereits abgerufen. Zum Vergleich: Deutschland bekommt in dieser Finanzperiode 26,3 Milliarden Euro aus dem Strukturfonds-Topf.
Darüber hinaus hat die EU Griechenland aus dem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zwischen 1981 und 2009 insgesamt 8,6 Milliarden Euro überwiesen. An Direktzahlungen an Bauern kamen in diesen Zeitraum rund 62 Milliarden Euro hinzu. Für die EU-Kommission gilt diese hohe Summe aber nicht als Fördergeld, da die europäische Landwirtschaftspolitik die nationale weitgehend ersetzt habe.
Neben den Struktur- und Agrarfonds können EU-Länder auch für Forschung, Bildung und Ausbildung sowie für Verkehr und Energie Finanzhilfen erhalten. Nach Berechnungen des Finanztransparenzsystems der EU-Kommission für die Jahre 2007 bis 2009 gingen dabei 1,6 Milliarden Euro nach Griechenland. Zum Vergleich: Deutschland bekam im gleichen Zeitraum fast sieben Milliarden Euro.