Hintergrund: Gefangenenaustausch minutiös geplant
Tel Aviv/Gaza (dpa) - Der mit Spannung erwartete Gefangenenaustausch in Nahost läuft seit dem Morgen. Israel hat die Operation „Bet Haschoeva“ getauft, nach einem Freudenfest zum jüdischen Laubhüttenfest (Sukkot).
Von den 477 palästinensischen Häftlingen, die in einem ersten Schritt freigelassen werden sollen, befinden sich die meisten im Keziot-Gefängnis im Süden Israels nahe der Grenze zu Ägypten. Der Rest von ihnen ist im Scharon-Gefängnis im Zentrum Israels.
Aus Keziot sollen Busse mit Gefangenen an den Kerem Schalom-Grenzübergang fahren. Von dort aus ist der Transport nach Ägypten geplant. Häftlinge, die in das Westjordanland zurückkehren, sollen an die Beitunia-Militärsperre nahe Ramallah gebracht werden.
Schalit soll von Ägypten aus zum Kerem Schalom-Übergang nach Israel gebracht werden. Sobald klar ist, dass er wohlauf ist, sollen die restlichen 450 palästinensischen Häftlinge freikommen.
In einem nahe gelegenen israelischen Militärstützpunkt soll Schalit ärztlich untersucht und versorgt werden. Von dort aus wird er mit dem Hubschrauber zum Militärflughafen Tel Nof südlich von Rechovot geflogen, wo er seine Familie trifft.
Nach einer weiteren Untersuchung soll die Schalit-Familie dann mit dem Hubschrauber gemeinsam in Richtung ihres Heimatorts Mizpe Hila fliegen. Die Ankunft dort wird am Nachmittag oder am frühen Abend erwartet.