Hintergrund: Gesundheitliche Folgen von Verkehrslärm
Mannheim (dpa) - Lärm gilt als eines der gravierendsten Umweltprobleme in der heutigen Zeit. Besonders der Verkehrslärm wird als störend empfunden. Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich einer repräsentativen Umfrage des Umweltbundesamtes von 2012 zufolge davongestört oder belästigt.
Lärm kann das körperliche und seelische Wohlbefinden beeinträchtigen. Das Ohr ist die natürliche „Alarmanlage“ des Menschen. Laute und unerwartete Geräusche werden vom Gehirn als Zeichen von Gefahr gewertet. Der Organismus wird aktiviert, der Körper schüttet vermehrt Stresshormone aus. Mögliche Langzeitfolgen von chronischer Lärmbelastung können Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder gar ein Herzinfarkt sein.
Der Schall wird auch im Schlaf aufgenommen und verarbeitet. Forschungsergebnisse zeigen, dass der menschliche Organismus während der Nachtruhe auf Lärm empfindlicher reagiert als am Tag. Schon Geräuschpegel ab 30 Dezibel - zum Beispiel Flüstern - können den Schlaf stören, wenn sie gleichmäßig andauern. Darauf wird in einer Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Akustik hingewiesen. Mit steigendem Dauerschallpegel nimmt demnach die Traumschlafzeit ab und die Einschlafzeit sowie die Anzahl und Dauer der Wachphasen nehmen zu.