Hintergrund: Hochwasserschutz - Projekte nach der Flut von 2002
Berlin (dpa) - Die Hochwasserkatastrophe von 2002 hat nach Angaben der Bundesregierung allein in Deutschland Schäden von 13 Milliarden Euro verursacht. Um die Menschen künftig besser vor Hochwasser zu schützen, wurden danach in den einzelnen Ländern viele Millionen Euro in Projekte investiert.
Einige Beispiele:
- 450 Millionen Euro kosteten die Sanierung bestehender und der Bau neuer Elbe-Deiche auf 513 Kilometern Länge.
- An der Elbe bei Lenzen (Brandenburg) wurde das bundesweit größte Projekt einer Deichrückverlegung 2009 abgeschlossen. Auf mehr als 7 Kilometern Länge wurde der Deich bis zu 1,3 Kilometer weit in das Landesinnere verlegt. So entstand eine Überflutungsfläche von 420 Hektar. Etwa 3800 Menschen sowie Agrarflächen und Industrie sollen dadurch besser vor Hochwasser geschützt werden. Eine noch größere Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst bei Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt ist noch nicht abgeschlossen.
- Der Stauraum von Talsperren sowie Rückhaltebecken im Einzugsgebiet der Elbe wurde um 71 Millionen Kubikmeter erweitert.
- An manchen Projekten entzündete sich auch Kritik. So bemängelt eine Bürgerinitiative steigende Kosten bei einer Hochwassermauer um die sächsische Stadt Grimma. Auch die lange Bauzeit ist dort ein Thema: Bürgermeister Matthias Berger räumte ein, dass die Stadt nach 2002 für 40 Millionen Euro neue Hochwasserschutzanlagen bekommen sollte - diese seien aber erst ungefähr zur Hälfte fertig.
- In Bayern waren 2002 besonders Regensburg und Passau von einer Flutwelle der Donau betroffen. Der Freistaat hatte zuvor als Reaktion auf das Pfingsthochwasser 1999 ein Aktionsprogramm aufgelegt. Es sollen 2,3 Milliarden Euro bin ins Jahr 2020 investiert werden, 1,6 Milliarden wurden laut Umweltministerium bereits ausgegeben. Bis 2010 wurden zum Beispiel 420 Kilometer Deiche saniert.