Hintergrund: Militärisches Engagement Deutschlands im EU-Vergleich
Berlin (dpa) - Deutschland unterstützt den Kampf gegen islamistische Rebellen in Mali mit zwei Flugzeugen für den Truppentransport, die mit insgesamt 14 Soldaten besetzt sind.
Die vorläufige Begrenzung auf diesen Beitrag begründet die Regierung mit dem deutschen Engagement in anderen Weltregionen.
Die Bundeswehr ist derzeit mit insgesamt 5800 Soldaten in acht Ländern sowie im Mittelmeer und im Indischen Ozean im Einsatz. Allein in Afghanistan sind fast 4500 Soldaten, im Kosovo rund 740 und bei den Marine-Missionen vor der libanesischen Küste und am Horn von Afrika zusammen 470 Soldaten. Am Sonntag starten von Berlin aus zudem 240 Soldaten in die Türkei, wo sie den Nato-Bündnispartner mit Abwehrraketen vom Typ „Patriot“ vor Angriffen aus Syrien schützen sollen.
Im Vergleich mit den wichtigsten europäischen Bündnispartnern liegt Deutschland mit 5800 Soldaten im Ausland deutlich vor Spanien mit 2400 Soldaten. Italien stellt mit 5900 etwa genauso viele Soldaten wie Deutschland für Einsätze in Afghanistan, auf dem Balkan, im Libanon und am Horn von Afrika.
Frankreich hat zwar seinen Kampfeinsatz in Afghanistan zum Ärger der Nato-Partner vorzeitig beendet, ist dort aber noch mit 1500 Soldaten vertreten. Abgesehen vom Mali-Einsatz, für den Paris 2500 Soldaten eingeplant hat, hat Paris etwa 5000 Soldaten in Afrika. Bis 2014 soll die Zahl auf 4100 reduziert werden. Daneben engagiert sich Frankreich im Libanon und im Kampf gegen Piraterie.
Großbritannien ist deutlich stärker als Deutschland mit Soldaten im Ausland vertreten. Die britische Armee hat aktuell in 80 Ländern militärische Stützpunkte mit rund 33 000 Militärangestellten. Alleine 9000 Soldaten sind derzeit in Afghanistan im Einsatz. Stützpunkte befinden sich unter anderem in Afrika, Brunei, Kanada, Zypern, Deutschland und den Falklandinseln.