Hintergrund: Papstbesuch kostet Millionen

Berlin (dpa) - Der Besuch von Papst Benedikt XVI. vom 22. bis 25. September kostet allein die katholische Kirche 25 bis 30 Millionen Euro. Die Deutsche Bischofskonferenz verweist darauf, dass dennoch keine Hilfsgelder für die kirchliche Sozialarbeit und Hilfsprojekte etwa in Afrika gekürzt werden.

Das Erzbistum Berlin kalkuliert mit Ausgaben von 3,5 Millionen Euro. Die Bistümer Erfurt und Freiburg, weitere Besuchsstationen des Papstes, rechnen jeweils mit etwa 11 Millionen Euro.

Getragen werden die Kosten für Altarbühnen, Pressezentren, Logistik im wesentlichen von den drei beteiligten Bistümern, die auf eigene Mittel und zum Beispiel Einnahmen aus dem Verkauf von Souvenirs zurückgreifen. Eine Sonderkollekte zum Papstbesuch brachte bundesweit zudem etwa 1,5 Millionen Euro ein.

Doch auch Kommunen, Bund und Ländern - also dem Steuerzahler - entstehen Millionenkosten. Baden-Württemberg etwa hat für den Einsatz von 4000 Polizisten etwa 5 Millionen Euro in einem Nachtragshaushalt bereitgestellt. Ob das reicht, ist unklar. Die Stadt Freiburg lässt sich den Papstbesuch 300 000 Euro kosten - unter anderem für ein Infotelefon und die Paradestrecke für das Papamobil.

Für den Bau neuer Wege für den Gottesdienst in Etzelsbach im Thüringer Eichsfeld stellt das Landesagrarministerium knapp 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Kosten entstehen auch für die Bestellung von Shuttle-Zügen, die Gläubige in das Eichsfeld bringen.

Die Stadt Erfurt veranschlagt rund eine Millionen Euro, vor allem für Public Viewing und die Feuerwehr. Wieviel der bisher größte Polizeieinsatz in der Thüringer Geschichte kostet, steht nach offiziellen Angaben noch nicht fest. Auch zu den Kosten für die öffentliche Hand in Berlin, wo der Bund an der Finanzierung beteiligt ist, liegen keine Angaben vor.