Hintergrund: Reaktionen der Ministerpräsidenten
Berlin (dpa) - Er werde „ein hervorragender Präsident“ und „ein Leuchtturm in rauer See“ sein: Viele Ministerpräsidenten begrüßen die Nominierung von Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten.
Auch CDU-Länderchefs signalisieren Zustimmung - wobei sie ihren eigenen Kandidaten ein wenig hinterhertrauern.
- Klaus Wowereit (SPD): Berlins Regierender Bürgermeister begrüßt die Kandidatenwahl: „Joachim Gauck wird ein hervorragender Präsident sein, der auf eine breite Mehrheit in der Bundesversammlung zählen kann.“ Er werde sich für Toleranz und Offenheit sowie für Freiheit und Demokratie einsetzen.
- Winfried Kretschmann (Grüne): Baden-Württembergs Ministerpräsident lobt die Entscheidung für Gauck: „Er kann das Vertrauen der Zivilgesellschaft in die Politik zurückbringen.“ Gauck verfüge über die Gabe, den Menschen Orientierung zu geben.
- Matthias Platzeck (SPD): Brandenburgs Ministerpräsident meint: „Für Deutschland könnte Joachim Gauck ein Leuchtturm in rauer See werden. Der Republik wird solch ein nachdenklicher Mutmacher gut tun.“
- Volker Bouffier (CDU): Hessens Ministerpräsident reagiert eher verhalten: „Die Union hatte sehr gute eigene Kandidaten, die auf eine breite Akzeptanz gestoßen wären.“ Im Ergebnis trage er Gauck mit, „weil er eine überzeugende Persönlichkeit ist“.
- Hannelore Kraft (SPD): Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin verteilt Spitzen in Richtung der Berliner Regierungskoalition: „Wir haben Joachim Gauck schon einmal für den besseren Kandidaten gehalten und ihn auch gewählt.“ Gauck sei beliebt und hoch geschätzt.
- Kurt Beck (SPD): Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident geht davon aus, dass Gauck als Bundespräsident wichtige neue Anstöße geben kann. „Er hat es geschafft, junge und ältere Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und aus allen Regionen Deutschlands neu für das demokratische Gemeinwesen zu begeistern.“
- Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU): Die saarländische Ministerpräsidentin kündigt ihre Unterstützung für Gauck an und nennt ihn eine „sehr respektable Persönlichkeit“. Sie betont aber: „Dass ich mir Klaus Töpfer mit seiner internationalen Reputation hätte vorstellen können, ist kein Geheimnis.“
- Erwin Sellering (SPD): Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident hofft, dass der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde sein hohes Ansehen nutzt, „um auf die Belange der Ostdeutschen hinzuweisen, und dass er so mit dafür sorgt, den mitunter überheblichen Blick aus dem Westen geradezurücken.“
- Christine Lieberknecht (CDU): Thüringens Ministerpräsidentin sagt über Joachim Gauck: „Ich glaube, dass er der Bundespräsident der Herzen werden kann.“ Er könne aufgrund seiner Lebens- und Berufserfahrung sowie seiner Herkunft das Amt gut ausfüllen.