Hintergrund: Sarin - einer der giftigsten Kampfstoffe
Berlin (dpa) - Das Nervengas Sarin zählt zu den giftigsten Kampfstoffen, die je hergestellt wurde. Die Phosphorverbindung wird durch Einatmen und über die Haut aufgenommen. Sarin kann schon bei einer Menge von einem Milligramm in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.
Das Gas wurde Ende der 1930er Jahre von dem deutschen Chemiker Gerhard Schrader als Insektenvernichtungsmittel entwickelt und im Zweiten Weltkrieg als Kampfstoff produziert, jedoch nicht eingesetzt.
Heute haben die Armeen vieler Länder Sarin in ihren Arsenalen. Das Institut für Strategische Studien (IISS) in London geht davon aus, dass Syrien seit den 1970er Jahren im Geheimen große Mengen an Chemiewaffen produziert hat, darunter auch Sarin. Sein Arsenal gilt als das größte der Region und das viertgrößte weltweit. Sicherheitsexperten befürchten, dass das Giftgas von dort auch in die Hände von Terrorgruppen gelangen könnte.
Bereits 1995 war Sarin bei einem Anschlag eingesetzt worden. Die Aum-Sekte tötete damals mit dem Gas in Tokios U-Bahn zwölf Menschen, tausende wurden verletzt.