Hintergrund: Sauerland-Gruppe und Düsseldorfer Zelle
Berlin (dpa) - Der US-Geheimdienst NSA soll mit seinen Informationen weltweit Anschläge verhindert haben - auch in Deutschland. Laut Innenministerium stammten die Hinweise in fünf Fällen aus dem „Prism“-Spähprogramm.
Zwei sind bisher durchgesickert.
SAUERLAND-GRUPPE: Die vier Islamisten planten Terroranschläge auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland. Dafür wollten sie in einer Ferienwohnung im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) Sprengstoff herstellen und Bomben bauen. Im September 2007 verhaftete die Spezialeinheit GSG 9 nach monatelanger Observierung drei Männer in Oberschledorn, ein vierter wurde später in der Türkei gefasst und an Deutschland ausgeliefert. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilte die Männer 2010 zu Haftstrafen von fünf bis zwölf Jahren.
DÜSSELDORFER ZELLE: Ermittler nahmen 2011 in Düsseldorf und Bochum vier mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida fest: drei Männer im April, einen vierten Verdächtigen im Dezember. Ermittler hatten sie monatelang observiert. Die Gruppe soll in Deutschland einen Sprengstoffanschlag geplant, aber kein konkretes Ziel gehabt haben. Einer der vier Männer, ein Marokkaner, soll in einem Al-Kaida-Ausbildungslager im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet den Auftrag zu dem Anschlag erhalten haben. Im Juli 2012 begann vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht der Prozess gegen die Angeklagten. Ein Urteil ist noch nicht in Sicht.