Hintergrund: Serienmörder und ihre Opfer

Oldenburg (dpa) - Der Ex-Krankenpfleger Niels H. aus Delmenhorst ist für eine der schlimmsten Mordserien in Deutschland verantwortlich. Nach aktuellem Ermittlungsstand beging er zwischen 2002 und 2005 Dutzende Tötungen.

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Bis Serienmörder entlarvt und verurteilt werden, vergehen oft Jahre. Beispiele für weitere aufsehenerregende Fälle:

- In Kanada wurde 2002 ein Schweinezüchter und Barbesitzer festgenommen. Er soll seit 1983 hinter dem Verschwinden von 63 Frauen in Vancouver stecken. Ermittlern zufolge zerstückelte der Mann die Opfer auf seiner Farm in einer Häckselmaschine und warf sie den Schweinen zum Fraß vor.

- In den USA sorgte 2006 ein verurteilter Mörder für Schlagzeilen: Robert Charles Browne, der schon wegen Mordes an einem Mädchen seit mehr als zehn Jahren hinter Gittern saß, sagte aus, 1970 bis 1995 insgesamt 48 Morde begangen zu haben. Die Opfer sollen meist junge Frauen gewesen sein.

- Nach Überzeugung der Richter tötete ein als „Todespfleger von Sonthofen“ gekannt gewordener Mann 28 meist alte und zum Teil schwer kranke Klinikpatienten. Wegen vielfachen Mordes und Totschlags wurde er 2006 zu lebenslanger Haft verurteilt.

- Ein Kolumbianer gestand vor wenigen Tagen den Mord an 25 Menschen: Er führte Ermittler zu der Stelle, wo er vier seiner Opfer verscharrt hatte. Vor seinen Arbeitskollegen soll der Gutsverwalter mit seinen Taten geprahlt haben - die glaubten ihm allerdings nicht.

- Von 1918 bis 1924 ermordete Fritz Haarmann in Hannover etwa zwei Dutzend junge Männer. Um sie zu töten, biss er ihnen in den Hals, deshalb sein Beiname „der Vampir“. 1925 wurde Haarmann enthauptet.

- Bei Ausgrabungen am sogenannten „Horrorhaus von Gloucester“ und auf einem Acker fand die britische Polizei 1994 die Überreste von 12 Frauenleichen. Ein Bauunternehmer und seine Frau hatten ihre Opfer vor deren Tod gefoltert und sexuell missbraucht.

- Ein Fernfahrer soll mindestens neun Frauen ermordet haben. Laut Staatsanwaltschaft Hof tötete er zwischen 2001 und 2006 drei Prostituierte in Spanien und zwei in Frankreich. Zudem soll er 1974 in Plauen eine Mitschülerin umgebracht haben. Laut Polizei wurde ihm auch die Ermordung von drei weiteren Frauen nachgewiesen. 2007 wurde der Mann erhängt in seiner Bayreuther Gefängniszelle gefunden.

- Ein Franzose und seine Frau wurden 2008 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der „Förster aus den Ardennen“ hatte zwischen 1987 und 2001 sieben junge Mädchen in Frankreich und Belgien entführt, vergewaltigt und ermordet. Seine Frau war Mittäterin.

- Anfang der 1990er Jahre brachte ein Obstpflücker aus Brandenburg sechs Menschen ums Leben und verging sich an den Leichen. „Bestie von Beelitz“ tauften Medien den Mann. Das Bezirksgericht Potsdam lässt den Mann auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Anstalt einweisen und verurteilt ihn zu anschließenden 15 Jahren Haft.

- Mit einer Säge zerstückelte Fritz Honka in Hamburg mehrere Prostituierte, die Leichenteile versteckte er auf dem Dachboden. 1976 wurde er zu 15 Jahren Haft und Unterbringung in der Psychiatrie verurteilt, wo er 1998 starb.