Hintergrund: Soldaten, die zu Mördern werden
Berlin (dpa) - Schon mehrfach wurden Soldaten oder frühere Militärangehörige zu Mördern. Ihre Motive bleiben oft ungeklärt.
Mai 2012: Ein ehemaliger Marineinfanterist und früherer Neonazi
erschießt im US-Staat Arizona vier Menschen, darunter ein einjähriges
Mädchen. Danach tötet er sich selbst. Die Motive des 39-Jährigen
bleiben im Dunkeln. Er hatte eine Bürgerwehr gegründet, die auf
eigene Faust Jagd auf Drogenschmuggler machte.
Oktober 2011: Ein US-Soldat, der als Rädelsführer mit mehreren
Kameraden in Afghanistan gezielt Zivilisten ermordet hatte, wird von
einem Militärgericht in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Die
Männer handelten nach Ansicht des Gerichts aus purer Mordlust und
behielten Körperteile ihrer Opfer als Trophäen.
November 2009: Kurz vor seinem geplanten Einsatz im Irak feuert ein
muslimischer US-Offizier auf dem größten US-Militärstützpunkt Fort
Hood in Texas wild um sich. Bilanz: 13 Tote, 42 Verletzte. Der
mehrfach verschobene Prozess gegen den Militärpsychiater, der
Sympathien für islamistische Terrorgruppen bekundet hat, soll am 20.
August 2012 beginnen. Ihm droht die Todesstrafe.
Oktober 2002: Eine Serie hinterhältiger Morde versetzt die Region um
die US-Hauptstadt Washington drei Wochen lang in Angst. Vor
Tankstellen und Einkaufsmärkten sterben zehn Menschen durch einen
Heckenschützen. Ein 42 Jahre alter Golfkriegsveteran wird
festgenommen, zum Tode verurteilt und im November 2009 hingerichtet.
Sein 17 Jahre alter Gehilfe muss lebenslang in Haft.
November 2001: In einer US-Kaserne in Mannheim erschießt ein
amerikanischer Soldaten einen Kameraden. Drei weitere Soldaten werden
zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Oktober 1990: Mit einem Schnellfeuergewehr erschießt ein US-
Soldat in Erlangen den Küchenchef der dortigen US-Kaserne. Dann
verletzt er einen Kameraden und schießt sich eine Kugel in den Kopf.