Hintergrund: Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst
Berlin (dpa) - Die Beschäftigten in den Kommunen und beim Bund erhalten innerhalb der nächsten zwei Jahre 6,3 Prozent mehr Geld. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich am Samstag ohne Schlichtung darauf geeinigt.
Frühere Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst:
2008 verständigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften für Bund und Kommunen auf die Erhöhung der Einkommen zum 1. Januar, zunächst um einen Sockelbetrag von 50 Euro. Linear stiegen die Entgelte zum 1. Januar um 3,1 Prozent. Im Tarifgebiet Ost erfolgte die Anpassung zum 1. April. Am 1. Januar 2009 stiegen die Gehälter um weitere 2,8 Prozent. Im Januar 2009 erhielten alle zudem einen Sonderzahlung von 225 Euro. Baden-Württembergs früherer Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) und Hannovers Ex-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) hatten zuvor nur einen kontroversen Schlichtungsvorschlag vorgelegt.
Die Beschäftigten der Länder erhielten 2009 nach der Einigung auf ein kompliziertes Tarifpaket nach Gewerkschaftsberechnungen stufenweise rund 5,8 Prozent für zwei Jahre. Der Einigung waren massive Warnstreiks vorausgegangen. Der neue Tarifvertrag galt nicht für die Länder Berlin und Hessen, die nicht mehr der Tarifgemeinschaft deutscher Länder angehören.
2010 übernahmen beide Seiten im wesentlichen einen Schlichterspruch von Schmalstieg und Sachsens Ex-Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) für Kommunen und Bund. Er sah vor, dass die Gehälter bis Sommer 2011 stufenweise um 2,3 Prozent angehoben werden. Im Januar 2011 gibt es eine Einmalzahlung von 240 Euro.
Für die Länder-Beschäftigten einigten sich 2011 beide Seiten auf eine Einmalzahlung von 360 Euro und eine lineare Erhöhung der Gehälter von 1,5 Prozent zum 1. April. Für 2012 wurden eine lineare Erhöhung von weiteren 1,9 Prozent sowie ein monatlicher Sockelbetrag von 17 Euro beschlossen. Verdi bezifferte die Tariferhöhung für 2011 mit 2,3 und für 2012 mit 2,55 Prozent.