Hintergrund: Teslas „Autopilot“
Palo Alto (dpa) - Der Name „Autopilot“ verspricht bei Teslas Fahrassistenz-Funktion zumindest bisher noch etwas mehr, als das System halten kann. Denn im Gegensatz zum Autopiloten im Flugzeug soll die Technik nicht komplett die Kontrolle übernehmen.
Laut Tesla selbst hält das System im Autobahn-Verkehr Geschwindigkeit und Abstand, dazu beschleunigt und bremst es selbst. Außerdem kann der „Autopilot“ in einer Spur bleiben und sie auch wechseln, wenn der Blinker betätigt wird.
Ebenfalls enthalten ist automatisches Einparken. Zudem warnt die Technik den Fahrer bei der Gefahr eines Seitenaufpralls und versucht auch selbst, Kollisionen auszuweichen. Es gibt einige Internet-Videos, in denen der Autopilot einen Zusammenstoß erfolgreich verhindert.
Das System greift Tesla zufolge auf eine Kombination aus Kameras sowie Radar- und Ultraschall-Sensoren zurück, um die Umgebung zu erkennen. Angesichts dieser diversen Datenquellen dürfte noch die Frage geklärt werden müssen, wie es dazu kommen konnte, dass der Wagen im aktuellen Fall einen Lastwagen-Anhänger nicht erkannte. Für Kameras könnte das weiße Fahrzeug vor dem Hintergrund eines hell ausgeleuchteten Himmels eine Herausforderung sein, für den Radar eigentlich nicht.
Tesla warnt, das Lenksystem sei noch in einer Beta-Testphase. In entspannten Verkehrssituationen können einige Fahrer vielleicht das Steuer loslassen - „aber wir empfehlen das nicht“, sagte Tesla-Chef Elon Musk bei der Vorstellung des „Autopiloten“ im vergangenen Herbst. Gebe es einen Unfall beim Spurwechsel per „Autopilot“, hafte immer noch der Fahrer, betonte er.
Zugleich räumte Musk damals ein, dass es der Software zum Teil schwerer falle, Fußgänger und Radfahrer zu erkennen als andere Fahrzeuge. Das selbstfahrende Auto „sollte keine Fußgänger umfahren, hoffentlich“.