Hintergrund: Warum Wasser durch Deiche sickern kann
Berlin (dpa) - Deiche werden seit Jahrhunderten an Flüssen oder Meeren zum Schutz vor Hochwasser gebaut. Um die Deiche möglichst stabil zu machen, wird der untere Teil der Außenböschung in der Regel mit Steinen gepflastert.
Darüber werden Erde, Lehm, Kies oder Sand aufgeschüttet. Meist sind Deiche zwischen 20 und 60 Metern breit.
Werden Deiche bei Hochwasser instabil, sind dafür nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) oft Unregelmäßigkeiten beim Bau verantwortlich. Auch Maulwürfe und Wühlmäuse können gefährlich werden, da sie den Deich durch den Bau ihrer Gänge aushöhlen. Rinder, die den mit Gras bepflanzten Deich beweiden, dürfen ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten, um Schäden zu vermeiden. Selbst Disteln müssen regelmäßig beseitigt werden, da sie den Deich mit ihren kräftigen Wurzeln schädigen können.
Beginnt Wasser durchzusickern, wird der betroffene Bereich mit einer wasserdurchlässigen Gitterplane abgedeckt, erklärt das THW. Von unten beginnend werden anschließend Sandsäcke die Böschung hinaufgelegt. Zwischen zwei senkrechten Reihen von Sandsäcken muss eine mehrere Zentimeter breite Fuge bleiben, damit das Sickerwasser abfließen kann. Über diese Fuge wird dann eine zweite Reihe von Sandsäcken quer verlegt. Diese Konstruktion bewirkt, dass das Baumaterial im Deich bleibt, das Wasser aber abfließen kann.