Hintergrund: Was ist "E10"?
Berlin (dpa) - Es heißt „Bio-Super“, doch die meisten Autofahrer finden es gar nicht toll: das neue Benzin namens „E10“. Ihm sind bis zu zehn Prozent Bioethanol beigemischt, das etwa aus Weizen, Rüben oder Mais gewonnen wird.
E10 soll dabei helfen, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verringern, schließlich sollen im Jahr 2020 zehn Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr aus Pflanzen-Sprit kommen. Doch bislang ist E10 an den Tankstellen ein Ladenhüter: „Bis zu 70 Prozent der Kunden meiden unnötigerweise die neue Sorte“, klagte der Mineralölwirtschaftsverband MWV vergangene Woche.
E10 bringt vor allem zwei Nachteile mit sich: Zum einen hat es weniger Energie als herkömmlicher Sprit, so dass man mehr Treibstoff für den gleichen Weg braucht. Zum anderen gibt es rund drei Millionen Fahrzeuge, die E10 nicht vertragen. Für ihre Halter wird's teurer: Denn die Mineralölunternehmen wollen aus Kapazitätsgründen das bisherige Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) und 95 Oktan vom Markt nehmen. Fahrer von Autos mit einer E10-Unverträglichkeit müssen deshalb auf teureres Benzin mit 98 Oktan umsteigen.