Hintergrund: Was will Hillary Clinton?

Washington (dpa) - Die Ex-Außenministerin und Frau des früheren Präsidenten Bill Clinton präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat. Aber für welche Positionen tritt die 68-Jährige genau ein?

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Eine Übersicht:

FINANZMARKT: Die größten Finanzinstitute sollten eine Risikogebühr zahlen, so Clinton. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern.

GESUNDHEITSVERSORGUNG: Sie will den Affordable Care Act beibehalten, also das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen unversicherter Amerikaner die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten.

ABTREIBUNG: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton.

BILDUNG: Den Bundesstaaten will sie Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie. Community Colleges, die als kommunale Bildungseinrichtungen einen Einstieg zum Hochschulstudium anbieten, sollen gebührenfrei sein.

EINWANDERUNG: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“).

MILITÄR: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden. Sie lässt aber offen, was das genau beinhalten soll.

KAMPF GEGEN DEN TERROR: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle inne haben. Bodentruppen schließt sie aus.

WAFFEN: Clinton hat gegen ein Gesetz gestimmt, das Waffenverkäufer vor Klagen schützt. Sie ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf eine Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein.