Hintergrund: Wie der IWF der Ukraine helfen könnte

Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich bereit, der auf den Bankrott zusteuernden Ukraine Finanzhilfen zu gewähren. Es ist jedoch nicht geklärt - auf welchem Wege das passieren kann und vor allem wie schnell.

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Die normale Kreditvergabe des IWF ist keine Sache von Tagen oder Wochen. Es gibt mehr als eine Handvoll verschiedene Darlehensarten, und sie sind meist an wirtschaftspolitische Bedingungen geknüpft.

Darüber muss die betroffene Regierung mit dem IWF ausgiebig verhandeln und seinem Exekutivrat schließlich eine Erklärung vorlegen, dass sie gewillt ist, vereinbarte Reformen umzusetzen.

Rund drei Dutzend Staaten haben derzeit Übereinkommen mit der Organisation - deren Kreditrahmen beträgt insgesamt 233 Milliarden Dollar (170 Milliarden Euro). Er ist aber nur zu einem Drittel ausgeschöpft. Zu den größten Schuldnern zählen Griechenland und Portugal. Viel Spielraum haben Mexiko, Polen und Marokko.

Nach einer Vereinbarung kann es einen Vorschuss geben, aber meist wird das Geld über Jahre in Tranchen ausgezahlt, sofern Überprüfungen durch den IWF positiv verlaufen. Im Falle der Ukraine war das nicht so. Ein 15 Milliarden Dollar schweres Hilfsprogramm für die ehemalige Sowjetrepublik wurde nach nicht einmal einem Jahr 2011 und weniger als 3,5 ausgezahlten Milliarden wieder gestoppt. Das Land hielt sich damals nicht an seine Reformversprechen.

Der IWF hat aber während der Eurokrise eine Möglichkeit geschaffen, flexibler zu helfen - speziell für Länder, die keine Zeit für umfassende Konsultationen haben. Mit dem „schnellen Finanzinstrument“ (RFI) könnte er der Ukraine den Regeln zufolge zinslos rund zwei Milliarden Dollar leihen, ohne dafür große Auflagen zu machen.