Hintergrund: Wie geht es mit dem Prinzen weiter?
London (dpa) - Der kleine Prinz von William und Kate ist in ein Leben zwischen Tradition und Moderne geboren worden. Was erwartet ihn in den kommenden Tagen, Wochen und Jahren?
Wann könnte der Prinz von Cambridge König werden?
Zwar ist schwer vorauszusagen, wann der Dritte der britischen Thronfolge an die Reihe kommt. Aber es wird noch eine ganze Weile dauern. Derzeit regiert seine Urgroßmutter Königin Elizabeth II., ein Abtreten der 87-Jährigen gilt als unwahrscheinlich. Es folgt Großvater Prinz Charles (64), dann Vater Prinz William. Jahrzehnte könnten vergehen - und viele Briten fragen sich, ob es die Monarchie dann überhaupt noch gibt. Aktuell ist sie extrem populär: In einer Umfrage sahen sich jüngst 77 Prozent der Menschen in Großbritannien als Monarchisten.
Wann wird die Taufe sein?
Der Junge wird vermutlich in den kommenden Wochen getauft, allerdings bei einer privaten Feier im engsten Familienkreis. Wie bereits Vater Prinz William und Großvater Prinz Charles könnte der Prinz von Cambridge im Musikzimmer des Buckingham Palastes getauft werden. Experten gehen davon aus, dass der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, die Zeremonie leitet. Mit einer großen öffentlichen Feier wird nicht gerechnet. Traditionell wird ein Tauffoto mit der Familie veröffentlicht. Das Taufkleid ist die Nachbildung einer Mini-Robe, die Queen Victoria 1841 anfertigen ließ.
Wer könnte Patentante oder Patenonkel werden?
Königliche Kinder haben normalerweise fünf oder sechs Paten. Die Royals wählen die Paten für ihre Kinder traditionell aus dem Kreis der Familie, wie Königshaus-Biograf Hugo Vickers sagt. Doch schon Prinz Charles brach mit der Tradition und suchte als Paten für William unter anderen eine Kammerfrau von Königin Elizabeth II., Susan Husset. Viele Medien spekulieren, dass das Paar seine Geschwister Pippa und James Middleton sowie Prinz Harry als Paten benennen könnte, oder gute Freunde wie Thomas van Straubenzee.
Wie wird der Junge aufwachsen?
Zwar soll die Kindheit des Prinzen dem Wunsch von William und Kate zufolge so normal wie möglich werden, doch das wird nur zum Teil zu schaffen sein. Wie in privilegierten Kreisen in Großbritannien üblich, wird er wohl ähnlich wie sein Vater und seine Mutter eine Ausbildung in Privatschulen bekommen. William etwa ging auf die Elite-Schule Eton, Kate auf das teure Marlborough College. Die Briten wünschen sich laut einer Umfrage allerdings, dass der Junge später einen normalen Beruf erlernt. Möglich ist auch eine Ausbildung oder zumindest ein Abstecher zum Militär, den die meisten männlichen Windsors im Lebenslauf haben. Ob der Kleine wie William bei wichtigen Ereignissen wie etwa seinem ersten Schultag von den Medien begleitet oder stattdessen abgeschirmt werden wird, ist offen.
Wird der kleine Prinz ein Kindermädchen haben?
Beobachter gehen davon aus, dass William und Kate kein Vollzeit-Kindermädchen anstellen werden. Wenn sie ihren offiziellen Verpflichtungen nachgehen, könnte sich ein Teilzeit-Kindermädchen um den Kleinen kümmern. Es wird jedoch auch erwartet, dass Kates Mutter Carole Middleton mithilft.
Welche Beziehung wird der Prinz zu seiner königlichen Uroma haben?
Traditionell grüßen Königskinder die Queen mit einem Kuss auf beide Wangen, einem Knicks oder einer Verbeugung. Vermutlich wird der Kleine viele Sommerferien auf dem schottischen Landsitz Balmoral zusammen mit Eltern, Großeltern und Urgroßeltern verbringen. Auch an Weihnachten kommt die Königsfamilie zusammen, und zwar auf Schloss Sandringham. Doch auch die Middletons dürften an Weihnachten Anspruch auf ihren Enkel erheben.
Wie sieht es mit Haustieren aus?
Tiere dürften im Leben des Prinzen von Cambridge eine große Rolle spielen, denn der Großteil seiner Familie liebt Pferde, Hunde und andere Haustiere. William und Kate haben seit längerem einen Cocker Spaniel namens Lupo. Die Queen hat ihre Corgis häufig um sich.
Wie viel Freiheit wird der Kleine haben?
Der Prinz von Cambridge wird wohl stets von Schutzbeamten umgeben sein und nur selten komplette Freiheit genießen.
Welche Rolle spielte Twitter bei der Verkündung der Geburt?
Eigentlich hatten Prinz William und Herzogin Kate die Geburt ihres Kindes traditionell verkünden und zuerst eine Notiz vor dem Buckingham Palast aufstellen wollen. Am Montagabend kam dann aber doch alles anders. Die Botschaft ging parallel über den Internetdienst Twitter heraus. Zwar twittern die Royals mittlerweile häufiger, es war aber wohl die wichtigste Nachricht, die sie bisher verkündeten. Medien spekulierten, dass die Zeit zwischen Tradition und Moderne gekommen ist: Weil es bereits nach 20 Uhr Ortszeit war und die Zeitungen vor ihrem Redaktionsschluss noch bedient werden sollten, entschloss man sich kurzerhand für die schnelle Variante.