Hintergrund: Wie Ökostrom funktioniert
Berlin (dpa) - Ökostrom stammt in Deutschland vor allem aus Wasser- und Windkraft. Allerdings ändert sich beim Wechsel zu einem solchen Tarif keineswegs der Strom, der zuhause aus der Steckdose kommt.
Vielmehr fließt der insgesamt produzierte Strom - also aus Atomkraft, Kohle und alternativen Energien - in einen großen Pool, aus dem wiederum alle Verbraucher versorgt werden.
Steigen mehr Verbraucher auf Ökostrom-Tarife um, hat dies zur Folge, dass künftig mehr Mittel in Anlagen zur alternativen Stromerzeugung investiert werden. Am transparentesten ist daher eine Zusage des Anbieters, dass das Geld der Kunden anteilig in eigene Investitionen für neue Anlagen fließt. Dadurch steigt der Anteil regenerativer Energien am Strompool (derzeit 17 Prozent) und der von konventionellen Energiequellen sinkt.
„Ökostrom“ ist allerdings kein geschützter Begriff, deshalb ist nicht jeder Tarif gleich umweltfreundlich, warnt etwa die Verbraucherzentrale Hessen. Es gibt spezielle Gütesiegel und Zertifikate, bei denen der Verbraucher aber auch genau hinsehen muss. Umstritten ist vor allem das sogenannte RECS-Zertifikat, das Energieunternehmen ermöglicht, konventionellen Strom in Ökostrom umzudeklarieren.
Einen Vertrauensvorschuss genießen die „reinen“ Ökostromanbieter, die keine anderen Tarife im Angebot haben und auch keine Töchter von größeren Energieversorgern sind.