Hochwasser-Drama auch in Österreich und in der Schweiz
Wien/Basel (dpa) - In Österreich ist am Sonntag ein Mensch durch eine vom Dauerregen verursachte Schlammlawine getötet worden. Die Hochwasserlage spitzte sich dort weiter zu.
Vielerorts wurde Alarm ausgelöst, nachdem die Pegelstände der Donau und anderer Flüsse gefährlich anstiegen. Auch in der Schweiz waren am Wochenende Hunderte von Feuerwehrleuten und Katastrophenhelfer im Einsatz.
In beiden Alpenländern wurden Straßen überflutet oder durch Hangrutsche unbefahrbar gemacht. Die Bewohner etlicher Häuser mussten in Sicherheit gebracht werden. Auf dem Rhein zwischen der Schweiz und Frankreich sowie Deutschland war auch am Sonntag jeglicher Schiffsverkehr untersagt.
In St. Johann im Pongau (Bundesland Salzburg) wurden drei Arbeiter von einem Murenabgang überrascht - einem rasch abwärtsfließenden Strom aus Schlamm und Geröll. Einer von ihnen wurde mitgerissen und konnte nur noch tot geborgen werden, wie die Polizei mitteilte. Die Männer waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Murenabgänge wurden auch in anderen Orten Österreichs ausgelöst. Dadurch mussten etliche Straßen gesperrt werden, darunter ein Abschnitt der Rheintalautobahn (A14) bei Dornbirn-Nord. Derweil wurde in Niederösterreich Hochwasseralarm für alle Bezirke an der Donau ausgerufen. Man befürchte dort ein „Jahrhundert-Hochwasser“ wie im August 2002, erklärte der Landrat Stephan Pernkopf.
Stark betroffen war auch der an Bayern grenzende Innkreis. Hier wurde die Evakuierung der Ortschaft Ettenau mit mehreren hundert Bewohnern angeordnet, nachdem dort die Salzach über die Ufer trat. Derweil stiegen die Pegelstände weiter an. Gefährdet waren am Sonntag neben zahlreichen Orten im Bundesland Salzburg auch Teile von Linz, der Landeshauptstadt von Oberösterreich.
In der Schweizer Rheinmetropole Basel forderte der Krisenstab die Bevölkerung auf, sich nicht in die unmittelbare Nähe des Rheinufers zu begeben. An mehreren Uferabschnitten wurden Schutzbauten erstellt und Sandsäcke aufgetürmt. Der Schiffsverkehr zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs (Frankreich) ist seit Samstag eingestellt. In Alptal (Kanton Schwyz) mussten wegen eines drohenden Hangrutsches zahlreiche Häuser evakuiert werden.