Landkreis Greiz löst Katastrophenalarm aus: Evakuierung beginnt
Greiz/Gößnitz (dpa) - Die Hochwasserlage in Ostthüringen spitzt sich dramatisch zu. Der Landkreis Greiz hat am Sonntagnachmittag Katastrophenalarm ausgelöst und mit ersten Evakuierungen in der Stadt Greiz und dem nahen Ort Berga begonnen.
Bis dahin kletterte der Pegelstand der Weißen Elster in Greiz bereits auf 4,50 Meter. Ab einem Wasserstand von 5 Metern könne eine Überflutung der Greizer Neustadt nicht mehr verhindert werden, teilte der Krisenstab des Landratsamtes mit. Diese Höhe könnte der Fluss schon am späten Nachmittag erreichen. Wegen der starken Regenfälle drohen mehrere Talsperren im sächsischen Vogtland überzulaufen und die Weiße Elster neben dem Regen zusätzlich zu füllen.
Auch im Altenburger Land haben erste Evakuierungen rund um die Pleiße begonnen. Betroffen sind die Orte Gößnitz, Nobitz, Lehndorf, Saara, Windischleuba und Treben, wie das Landratsamt mitteilte. Im Trebener Ortsteil Serbitz droht ein Damm zu brechen, alle 150 Einwohner wurden in Sicherheit gebracht.
„Die Situation ist deutlich ernster als beim Hochwasser 2002“, sagte der Leiter des dortigen Katastrophenschutzamtes, Ronny Thieme, laut einer Mitteilung. Für die Bewohner der überschwemmungsgefährdeten Gebiete in Ostthüringen wurden am Sonntagnachmittag Notunterkünfte eingerichtet. Alle anderen Einwohner wurden vom Krisenstab gebeten, in ihren Wohnungen zu bleiben, um die Wege für Hilfsdienste freizuhalten.