Empörung in Russland Internationale Pressestimmen zum McLaren-Report

Berlin (dpa) - Die Deutsche Presse-Agentur hat die internationalen Pressestimmen nach der Veröffentlichung des McLaren-Reports zusammengefasst.

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RUSSLAND:

„Sport-Ekspress“: „Nach der Pleite der russischen Mannschaft bei den Spielen in Vancouver 2010 hat der Staat bekanntlich enorme Ressourcen mobilisiert, um die Situation vor der Heim-Olympiade zu retten. Gehörte zu diesem Rettungsplan auch Doping? McLaren und seine Experten gehen davon aus, dass es dazugehörte. Der kanadische Professor stützt seine Schlussfolgerungen auf das, was er Beweise nennt. Doch es steht zu bezweifeln, dass irgendein Gericht, das auf sich hält, sie akzeptieren würde. Die Beschuldigten wurden nicht befragt, der Tatort nicht untersucht, die Zeugenauswahl ist einseitig.“

GROSSBRITANNIEN:

„The Guardian“: „Das Verhalten des Internationalen Olympischen Komitees zeichnet sich vor allem durch seine Unschlüssigkeit und seine Verschleppung der Sache aus.“

„The Times“: „Die Arbeit McLarens legt die Frage nahe, ob der Kampf gegen das Doping überhaupt zu gewinnen ist. Der naheliegende Impuls ist, mehr Geld reinzustecken, in der Hoffnung, ein robusteres System zu schaffen. Aber Geld ist nicht das eigentliche Problem, eher der Mangel an Entschlossenheit.“

„The Daily Telegraph“: „Solange der Fünf-Ringe-Zirkus keine ernsthaften Maßnahmen gegen das Doping unternimmt, sollten sich die großen Städte der Welt der „Größten Show der Welt“ verweigern.“

FRANKREICH:

„L’Equipe“: „Der McLaren-Bericht ist ein starkes Nachbeben, jedoch weniger dramatisch, denn es stehen keine Olympischen Spiele bevor, und die Mechanik der Betrügerei wurde bereits meisterhaft aufgedeckt. Doch auch diesmal ist der Bericht Moskau gegenüber gnadenlos.“

„Le Parisien“: „Der Bericht stellt noch eine Steigerung dar. Er zeigt, dass die Betrügerei alle sportlichen Wettkämpfe betrifft, die zwischen 2011 und 2015 stattgefunden haben.“

ITALIEN:

„La Repubblica“: „Der dreckigste Wettkampf denn je“

„Corriere della Sera“: „Erzählt in einer Agentengeschichte, würde das russische Doping unwahrscheinlich und teils grotesk wirken. Doch die 144 Seiten und die 4400 Anhänge des zweiten McLaren-Reports (...) lassen keinen Zweifel. (...) Ein von der Politik gesteuerter und von einem Mix aus Forschern und Hexenmeistern sowie Trainern betriebener Mechanismus.“