Iran rügt Türkei nach Bomberabschuss
Teheran (dpa) - Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkischen Streitkräfte hat Irans Präsident Hassan Ruhani das Vorgehen Ankaras kritisiert.
„Raketen sind doch keine Spielzeuge, mit denen man so einfach in der Luft rumballert“, sagte Ruhani. Der Vorfall sende ein „falsches Signal“ an Terroristen und bedeute einen Dämpfer im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Um die internationale Front gegen den IS nicht noch weiter zu schwächen, rief Ruhani beide Seiten zur Besonnenheit auf.
Bei einem Treffen mit Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn in Teheran bezeichnete Ruhani die IS-Operationen als „Terrorismus ohne Grenzen“. Die Flüchtlingskrise in Europa und die weltweiten Anschläge würden erneut beweisen, dass der IS zu einem globalen „Terror-Virus“ geworden sei. „Wenn jetzt nicht gemeinsam gehandelt wird, haben wir es bald anstatt mit Gruppen mit Terrorregierungen zu tun“, sagte der Kleriker. Der Iran sei daher bereit, mit der Europäischen Union in einem ernsthaften Kampf gegen den IS zusammenzuarbeiten.
Am Dienstag hatte die Türkei im türkisch-syrischen Grenzgebiet einen russischen Militärjet abgeschossen. Dadurch verschärfte sich die ohnehin schon gespannte Lage in der Region nochmals. Der gemeinsame internationale Kampf gegen den IS dürfte noch schwieriger werden.