Irland nimmt Finanzhilfen an
London/Dublin (dpa) - Das irische Parlament hat formal das Angebot internationaler Finanzhilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro für das angeschlagene Land angenommen. Die Regierungsseite gewann die Abstimmung mit 80 zu 75 Stimmen.
Die parlamentarische Zustimmung zu dem Hilfspaket war notwendig, um das Geld von EU und Internationalem Währungsfonds fließen lassen zu können. Die Opposition im Dubliner Unterhaus brachte erneut ihre Ablehnung des Deals zum Ausdruck. Finanzminister Brian Lenihan sagte, es sei „lächerlich“ zu glauben, ein besseres Angebot der Euroländer und des IWF wäre möglich gewesen. Irland muss für die Kredite in Höhe von 85 Milliarden Euro einen Durchschnittszins von 5,83 Prozent zahlen. Der Opposition ist dies viel zu hoch.
Außerdem hatte sich das Land zu einem strikten Sparkurs bereiterklärt, der in den nächsten vier Jahren Einsparungen und Steuererhöhungen von 15 Milliarden Euro umfasst. Allein im nächsten Jahr sollen sechs Milliarden Euro eingespart werden. Nach Meinung von Steuerexperten leiden vor allem Kleinverdiener.