Israel: Toulouse und Gaza nicht vergleichbar

Jerusalem (dpa) - Eine Äußerung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, die israelische Angriffe auf den Gazastreifen in einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf eine jüdische Schule in Frankreich stellte, hat in Israel Unmut ausgelöst.

Ein solcher Vergleich sei „empörend und realitätsfern“, sagte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak am Dienstag nach Angaben seines Büros. „Die israelische Armee geht in Gaza mit größter Vorsicht vor, um den Verlust unschuldigen Lebens zu verhindern.“ Er rief Ashton dazu auf, ihre Äußerungen zu revidieren.

Auch Außenminister Avigdor Lieberman nannte die Äußerungen Ashtons „unangemessen“. „Die Kinder, an die Ashton denken sollte, sind die Kinder im Süden Israels, die in ständiger Furcht vor Raketenangriffen aus Gaza leben“, sagte Lieberman nach Angaben seines Büros während eines Besuchs in China.

Ashton hatte am Montag während einer Ansprache vor jungen Palästinensern in Brüssel gesagt: „Wenn wir daran denken, was heute in Toulouse geschehen ist, wenn wir uns daran erinnern, was vor einem Jahr in Norwegen passiert ist, wenn wir wissen, was in Syrien passiert, wenn wir sehen, was in Gaza und in anderen Teilen der Welt geschieht - erinnern wir an junge Menschen und Kinder, die ihr Leben verloren haben.“

Ein unbekannter Attentäter hatte am Montag vor einer jüdischen Schule in Toulouse drei Kinder und einen Lehrer erschossen sowie einen weiteren Menschen schwer verletzt.