Israels Zivilschutz trainiert für massive Raketenangriffe
Beirut/Tel Aviv (dpa) - Unter dem Eindruck einer wachsenden Raketenbedrohung hat Israels Zivilschutz eine dreitägige Übung begonnen.
Das Militär trainiert unter dem Codenamen „Wendepunkt 7“ für mögliche Raketenangriffe aus Syrien, dem Libanon und dem Gazastreifen, wie eine Sprecherin am Montag bestätigte. Auch ein Angriff mit Massenvernichtungswaffen werde simuliert.
Im Rahmen der Übung heulten am Montag landesweit die Sirenen. Die Menschen waren aufgerufen, zehn Minuten lang Schutzräume aufzusuchen. Viele hielten sich jedoch nicht an die Anweisungen und gingen weiter ihrem Alltag nach. In Israel werden ähnliche Übungen, an denen auch Kommunen und Schulen teilnehmen, jedes Jahr routinemäßig abgehalten.
In den israelischen Ortschaften in der Nähe des palästinensischen Gazastreifens heulten am Montag keine Sirenen, um die Menschen dort nicht unnötig in Stress zu versetzen. In dem Umkreis sind in den vergangenen Jahren Tausende von militanten Palästinensern abgefeuerte Raketen und Mörsergranaten eingeschlagen, es wird dort regelmäßig Alarm ausgelöst.
Während des Libanonkriegs von 2006 hatte auch die libanesische Hisbollah-Miliz Israel mit Tausenden Raketen beschossen. Seit Ende der Kämpfe blieb die Grenze jedoch überwiegend ruhig.
Libanesische Angaben über einen Raketenangriff aus dem Libanon konnten in Israel bis Montagnachmittag von der Armee nicht bestätigt werden. Im vergangenen November gab es ähnliche Berichte über Raketenangriffe aus dem Libanon, die Israel ebenfalls nicht bestätigte.
Die Lage an Israels Nordgrenze ist gegenwärtig besonders gespannt. Nach einem israelischen Luftangriff bei Damaskus vor gut drei Wochen hatten Syrien und die libanesische Hisbollah Israel mit einer Reaktion gedroht.